Michael Girke: Geisterbahn "Die Besonderheiten sinnvoll in ein ihnen zugeordnetes Allgemeines zu verlängern und dieses Allgemeine mit Rücksicht auf das Besondere zu durchdenken", hatte Siegfried Kracauer gefordert, und genau dies geschieht in den Essays von Michael Girke. Der nun vorliegende erste Band ist um drei Schwerpunkte herumkomponiert: Gewalt, Natur und die Frage, was Heimat sein mag. In der Auseinandersetzung mit Filmen und Büchern, ergänzt durch aufschlussreiche Gespräche mit Hans Zischler und Bettina Stangneth, denkt Girke über Gewalt und Krieg nach, entwirft die Natur dabei aber nicht als romantisch-ideologischen Gegenpol, sondern als bedrohte und dem Wandel unterworfene Mitwelt, die es genauso staunend zu durchwandern gilt wie die Psychogramme der aktuellen Gesellschaft.
Michael Girke, geb. 1962, lebt als Schriftsteller, Dozent, Kurator und Liebhaber seiner Gegend in Herford (Ostwestfalen). Er schreibt als Literatur- und Filmkritiker für "Film-Dienst", "Der Freitag", "Junge Welt", "NZZ" und "taz". 2010 NRW-Literaturstipendium für "Versuch über Heimat", 2016 gab er das "Lesebuch Hans Wollschläger" heraus.
Michael Girke:
Geisterbahn. Wanderungen in Filmen und Büchern.
Hardcover mit SU, 188 S., 18,90 €
ISBN 9783746000602
edition offenes feld, Dortmund 2017
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